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Blogger/ Influencer: Der Mandant von heute & morgen

Tagtäglich stöbern die Menschen weltweit im Internet und speziell auch in den Sozialen Medien. Immer häufiger stößt man dabei auf sogenannte Influencer. Diese doch noch relativ neue Berufsgruppe bedarf auch steuerlich einer speziellen Betreuung und Beratung, wie Sabrina Schattenkirchner im Interview schildert.

„Als Influencer (engl. to influence = beeinflussen, einwirken, prägen) werden Personen bezeichnet, die aus eigenem Antrieb Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) zu einem Themengebiet in hoher und regelmäßiger Frequenz veröffentlichen und damit eine soziale Interaktion initiieren“, so wird er Begriff „Influencer“ im Gabler Wirtschaftslexikon definiert. All das erfolgt online in sogenannten Blogs oder auch verschiedensten sozialen Netzwerken wie YouTube, Facebook oder Instagram.

Für immer mehr Menschen sind Influencer der tägliche Begleiter und so wurden diese auch im Laufe der Zeit zu Meinungsführern und Multiplikatoren, was natürlich auch der Werbeindustrie nicht verborgen blieb. Viele Unternehmen engagieren inzwischen auch schon eigene Social Media Manager im Marketing-Bereich. Aus dem Hobby wird ein Beruf und spätestens dann wird ein Influencer auch mit steuerlichen Themen in Berührung kommen. Worauf es hier zu achten gilt, wurde von Klaus Maierhofer im vergangenen Jahr bei einem Blogger-Workshop bereits genauer beleuchtet.

„Ich finde die Branche extrem spannend“

Mit Sabrina Schattenkirchner hat sich eine Mitarbeiterin der Kanzlei auch auf diesen speziellen Bereich spezialisiert. Der Zulauf gibt den Beteiligten Recht und wir haben uns mit ihr über die Betreuung dieses speziellen Mandantenfeldes unterhalten:

K&M: Hallo Sabrina, wie viele Blogger/ Influencer betreust Du denn inzwischen in der Kanzlei?

Sabrina Schattenkirchner: Es werden immer mehr und mittlerweile sind es ca. 15 Mandate, die ich alleine in diesem Bereich betreue. Und das nicht nur in München, sondern bundesweit, teilweise in Verbindung mit einer Personengesellschaft oder auch Kapitalgesellschaften. 

Wie kam es eigentlich letztlich dazu, dass Du Dich auf diesen speziellen Bereich spezialisiert hast?

Durch einen schönen Zufall. Ich habe vor zwei Jahren in 2017 eine Story von unserer Mandantin Luisa Lión auf Instagram gesehen und habe sie auf die Frage nach einer Buchhaltungskraft in ihrer Community einfach angeschrieben. So entstand dann der Kontakt und letztlich auch mein Interesse für Instagram sowie die Idee, mich mit diesem Bereich intensiver auseinander zu setzen und diesen betreuen zu wollen.

Du bist also über das digitale Networking dazu gekommen und hast Dich spezialisiert. Gibt es dann etwas, was ein solches Mandat so besonders für Dich macht?

Besonders macht es das für mich, da ich es auch mehr oder weniger mit meinem „Hobby“ verbinden kann. Ich finde die Branche sehr spannend und nutze Instagram auch selbst in meiner Freizeit. Zudem ist es in meinen Augen die neue Art „Werbung“ zu machen und zu Netzwerken. Instagram ist dabei viel mehr als „nur“ eine App, sondern ein neues Medium, sich über bestimmte Themen auszutauschen, sich Ideen zu holen und inspirieren zu lassen.

K-m-instagram-influencerWie kann man sich dann eine typische und optimale Zusammenarbeit zwischen Dir und einem Blogger/ Influencer vorstellen?

Am wichtigsten ist, wie in so vielen Lebensbereichen, die Kommunikation. Da wir bei Kreitinger & Maierhofer sehr digital arbeiten, sind E-Mail Schriftverkehr und Telefonate an der Tagesordnung. Wir legen allerdings trotz all der Digitalisierung auch viel Wert auf den zwischenmenschlichen und persönlichen Kontakt in Kennenlerngesprächen oder auch zur Besprechung des Jahresabschlusses. Die Entfernung zu München stellt meiner Erfahrung nach hier auch kein Hindernis dar, da die Möglichkeiten der digitalen Medien hier inzwischen weit fortgeschritten sind.

Wir sprechen die ganze Zeit schon von Spezialisierung und Besonderheiten bei der Betreuung und Beratung dieser Berufsgruppe. Welche steuerlichen Themen beschäftigen Influencer in der Regel und worauf sollten sie achten?

Die wichtigsten Themen sind sicherlich unter anderem die Planung der Steuerschuld bzw. die Zahlung, insbesondere was die Gewerbesteuer angeht. Des Weiteren sind natürlich große Themen die Versteuerung der Sacheinnahmen/ Werbegeschenke und der korrekte Ansatz von Reise- und Bewirtungskosten. Es gibt noch zahlreiche weitere Themen, die von Fall zu Fall unterschiedlich zu behandeln sind.

Hattest Du dann auch schon einmal exotische Fälle und Themen?

Ja, die gibt es immer wieder. Das ist es dann auch, was den Beruf sehr interessant und abwechslungsreich macht, trotz dem „verstaubten/konservativen“ Ruf. ;)

Es klingt so, als ob du wirklich Spaß an der Zusammenarbeit mit dieser Berufsgruppe hast. Was muss man letztlich an fachlichem und persönlichem Know-how mitbringen, um dieses Mandantenklientel betreuen zu können?

Vom Persönlichen her wäre es natürlich super, wenn ein gewisses Interesse für die Branche vorhanden ist. Je mehr man sich mit dem Umfeld und den Gegebenheiten des Mandanten identifizieren kann und Interesse dafür mitbringt, umso leichter erledigt man auch die anfallenden Arbeiten. Im fachlichen Bereich sollte man natürlich auf jeden Fall die Ausbildung zum Steuerfachangestellten absolviert haben, um auch das nötige Know-how mitzubringen.

Vielen Dank für diese interessanten Einblicke, Sabrina!


Interesse?

  • Sie sind Influencer oder Blogger und auf der Suche nach einem Steuerberater? Melden Sie sich gerne bei uns und wir besprechen gemeinsam eine potentielle Zusammenarbeit.
  • Sie sind Steuerfachangestellter (m/w/d) oder Steuerfachwirt (m/w/d) und haben Interesse an der Betreuung von Bloggern/ Influencern? Dann zögern Sie nicht, sich bei uns zu bewerben.

Fotos: Privat, K&M


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